Tipps rund um das Auto

Die Rettungsgasse

Allgemeine Informationen des ADAC

Video des Miniatur Wunderlandes Hamburg


Das Überfahren einer "Schlauchbrücke"

Um die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung sicherzustellen, müssen Schläuche auch über Straßen gelegt werden. Um Schläuche zu schützen, werden sogenannte Schlauchbrücken aus Holz oder Aluminium in Spurbreite auf die Fahrbahn gelegt. Diese dienen dazu, dass Sie sicher über den Schlauch fahren können. Sie dienen natürlich auch dazu, den Schlauch vor Beschädigungen durch Überfahren zu schützen. Zwar ist auch ein Überfahren des Schlauches möglich und führt in der Regel nicht direkt zum Schaden, aber insbesondere beim Überfahren noch nicht befüllter (flacher) Schläuche können Beschädigungen an den Knickstellen auftreten, die im Laufe des Einsatzes oder bei einem späteren Einsatz zum Platzen o.ä. eines Schlauches führen können. Insbesondere direkt an den Kupplungen ist der Schlauch beim Überfahren besonders empfindlich.

Die Schlauchbrücken dienen also dazu, das Material zu schonen und vor Beschädigungen zu schützen. Noch wichtiger ist allerdings folgendes Szenario: Fällt ein Schlauch aufgrund einer Beschädigung im Einsatz plötzlich aus, so führt das zum Stillstand der Wasserversorgung für mehrere Minuten. Es muss auf der kompletten Strecke „Wasser Halt“ gegeben werden, die Leitung entsprechend entwässert und ein neuer Schlauch herangeschafft, ausgerollt und wieder angekuppelt werden. Sodann muss die Wasserversorgung mit Pumpen wieder langsam aufgebaut werden. Wertvolle Minuten gehen verloren.

Die Schlauchbrücken sind etwa so hoch wie ein normaler Bordstein, also mit normalen Personenkraftwagen problemlos zu befahren. Haben Sie ein schwer beladenes oder tiefer gelegtes Auto und sind Sie nicht sicher, dass Sie schadlos drüber kommen, raten wir davon ab, Schlauchbrücken zu befahren. Keinesfalls kann die Feuerwehr haftbar gemacht werden, wenn Ihr Fahrzeug beim Überfahren von Schlauchbrücken beschädigt wird - egal ob bei Einsätzen, Übungen oder Vorführungen.

Die Alternative zu Schlauchbrücken wäre eine komplette Sperrung des Gebietes / der Straße für den öffentlichen Verkehr.

Hier die Tipps für das Überqueren von Schlauchbrücken:

Passen Sie Ihre Geschwindigkeit bitte der Situation an, d.h. Sie sollten jederzeit die gesamte Verkehrslage im Blick haben, Warnschilder und Weisungen der Feuerwehr-Einsatzkräfte wahrnehmen und beachten können, bei Bedarf oder Gefahr sofort anhalten können.

Reduzieren Sie die Geschwindigkeit spätestens zehn Meter vor der Schlauchbrücke auf etwa 10 km/h und behalten diese bei, es sei denn eine Feuerwehr-Einsatzkraft oder die Polizei zeigt Ihnen an, stehen zu bleiben oder die Geschwindigkeit weiter zu reduzieren oder ein wenig schneller zu fahren, damit Sie über die Schlauchbrücke kommen.

Visieren Sie zielsicher die spurbreit ausgelegten Schlauchbrücken an, so dass Sie diese treffen und nicht doch direkt über den Schlauch fahren.

Behalten Sie die einweisende Feuerwehr-Einsatzkraft stets im Blick.

Wenn Sie mit den Vorder- oder Hinterrädern auf der Schlauchbrücke sind, vermeiden Sie bitte unbedingt, Gas zu geben oder zu bremsen! Ansonsten verschieben Sie die Schlauchbrücke, die sich unter Ihrem Fahrzeug verkeilen kann. Auch können Schläuche dadurch beschädigt werden. Fahren Sie daher langsam, aber mit ausreichend Schwung über die Schlauchbrücke, so dass Sie nicht darauf bremsen oder beschleunigen müssen.

Wenn Sie sich, z.B. bei einem tiefer gelegten Fahrzeug, nicht sicher sind, ob ein Überfahren der Schlauchbrücke ohne Probleme möglich ist, unterlassen Sie die Weiterfahrt, suchen Sie ggf. nach einer Umleitung oder warten Sie auf das Ende des Einsatzes. Die Feuerwehr, bzw. die Gemeinde übernimmt keine Haftung bei evtl. Beschädigungen.


Rettungskarten

Haben Sie eine Rettungskarte an Bord? Sie kann Ihnen bei einem Unfall das Leben retten! Denn bei der Bergung eines Unfallopfers aus dem Autowrack zählt jede Sekunde. Und dank des DIN-A4-Blatts wissen die Feuerwehren, wie Unfallopfer noch schneller zu befreien sind.

Auf der Rettungskarte finden sich die sicherheitstechnischen Daten eines jeden Fahrzeugtyps: Karosseriestrukturen, Verstrebungen und die Lage technischer Komponenten wie der Sensorik und Pyrotechnik von Airbags und Gurtstraffern.

Beim ADAC können Sie "Ihre" Rettungskarte herunterladen und ausdrucken. Gefaltet bringen Sie diese bitte hinter der Fahrersonnenblende an. Alternativ nutzen Sie die "Rettungskartentasche".
Rettungskarte + Rettungskartentasche (SafetyBag): das Duo für mehr Sicherheit

Die Rettungskarte verkürzt bei Unfällen die Bergungszeit. Sie hilft der Rettungsmannschaft dabei zu erkennen, wo sich die Fahrzeugverstärkungsstreben, die Airbags und die Elektronik befinden. Mit diesem Wissen kann schnell entschieden werden, mit welchem Gerät wo am Fahrzeug die effektivste Rettungsmaßnahme eingeleitet wird. Dies schenkt wertvolle Minuten - das Risiko von lebenslangen Unfallfolgen oder Schlimmeres wird gemindert.

Jede Sekunde zählt - die Rettungskarte gehört in jedes Fahrzeug!

Ebenso wichtig ist die richtige Platzierung der Rettungskarte. Was nützt die Karte an Bord, wenn sie nicht gesehen bzw. gefunden wird! (Seitenablage, Sonnenblende, Handschuhfach sind ungeeignet: wegrutschen, beschmutzen, verknittern…). Die Rettungskarte braucht ihren festen, sicheren Platz im Fahrzeug. Eigens dafür wurde die Rettungskartentasche (SafetyBag) entwickelt. Die gefaltete Rettungskarte wird in der Tasche sicher und von außen gut sichtbar aufbewahrt.

Der Rettungshelfer weiß gleich: das Unfallopfer hat eine Rettungskarte und diese befindet sich genau an dieser Stelle in der Rettungskartentasche (und nicht irgendwo im Fahrzeug)


Kein Alkohol am Steuer

Mit "Bob" sicher nach Hause  LINK


Wildwechsel

Rechnen Sie spätestens ab August damit, dass sich Rehe und andere Wildtiere in der Brunftzeit befinden und deswegen ohne Vorwarnung die Straßen wechseln. Gerade in den Morgen- und Abendstunden, dazu bei Nebel oder wenn das erste Laub fällt, ist in dieser Zeit besondere Vorsicht geboten.

Mit angepasster Geschwindigkeit, vorausschauend und vorsichtig fahren, dazu ausreichend Abstand zum Vordermann halten.

Taucht ein Tier am Straßenrand auf, sofort das Tempo drastisch reduzieren - denn meist bleibt ein Wildtier in diesen Zeiten nicht allein. Die Faustregel lautet: Nicht ausweichen und sich selber nicht in Lebensgefahr bringen.

Kommt es dennoch zu einer Kollision, muss wie bei jedem anderen Unfall reagiert werden: Sofort den Warnblinker einschalten, das Warndreieck aufstellen, gegebenenfalls Verletzte versorgen und die Polizei verständigen. Ein angefahrenes Tier sollte auf keinen Fall berührt werden: Es könnte plötzlich auskeilen oder mit Tollwut infiziert sein.

"Wild vom Wald" ist die Kampagne der Initiative "Sicher unterwegs in Hessen", die seit 1993 besteht. Aktionspartner sind das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, der ADAC Hessen-Thüringen, der Hessische Rundfunk, der TÜV Hessen und die Landesverkehrswacht Hessen.


Die dunkle Jahreszeit

Starten und Losfahren:
Fahren Sie auch in der kalten Jahreszeit nach dem Starten des Motors sofort los, denn „Warmlaufen” schadet dem Motor und der Umwelt. Es führt zu hoher Abgasbelastung und zur Anreicherung des Öls mit Kondensat.

Licht einschalten:
Schalten Sie an dunklen Tagen auch tagsüber das Licht ein, um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen zu werden. Übrigens: die Nebelschlussleuchte nur bei Nebel und Sichtweiten unter 50 Metern einschalten. Die vorderen Nebelscheinwerfer dürfen dagegen schon bei erheblicher Sichtbehinderung, zum Beispiel durch Regen oder Schnee, dem Abblendlicht zugeschaltet werden. Lassen Sie ggf. Ihre Lichtanlage überprüfen !

Sichtweiten beachten:
Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 80 Meter, so gilt als Höchstgeschwindigkeit 80 km/h. Bei 50 Metern Sicht nicht schneller als 50 km/h fahren. Die Leitpfosten am Straßenrand bieten einen guten Anhaltspunkt für die Abschätzung der Sichtweiten. Auf Landstraßen befinden sich die weißen Begrenzer in 25, auf der Autobahn in 50 Meter Abstand zueinander.

Geschwindigkeit anpassen:
Immer mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Vorsicht bei regennasser Fahrbahn, denn die kann sich ganz schnell in eine Glatteisbahn verwandeln. Auch am Boden liegendes Herbstlaub wird meistens unterschätzt. Nasse Blätter wirken auf der Straße wie Schmierseife. Daher Tempo drosseln, gefühlvoll bremsen und den Sicherheitsabstand vergrößern.

Anhalteweg einschätzen:
Der Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) ist bei Schnee mehr als doppelt und auf Eis fast fünfmal so lang wie auf trockener Fahrbahn. Halten Sie daher immer genug Abstand zum Vordermann. Faustregel: etwa das Doppelte des Tachowerts, bei 50 km/h also rund 100 Meter Abstand halten.

Fahren bei Schnee:
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt für Kraftfahrzeuge mit Schneeketten 50 km/h. Bei Schnee und Eis möglichst im zweiten Gang langsam anfahren, nie Vollgas geben. Keine abrupten Lenkbewegungen machen, da das Fahrzeug auf glatter Fahrbahn leicht ausbrechen kann.

Batterie schonen:
Im Stau und bei sehr schlechten Verkehrsbedingungen kann nicht nur das Benzin knapp werden, sondern auch die elektrische Energie. Sie wird im Leerlauf hauptsächlich von der Batterie geliefert. Daher zur Batterieschonung möglichst die starken Stromverbraucher wie CD-Player, heizbare Heckscheibe, Sitzheizung, Klimaanlage-Umwälzung und Navigationssystem abschalten.


Einfach mal so gedacht - Der Ablauf eines Verkehrsunfalls

Da die Feuerwehren zumeist sehr unmittelbar mit dem Schrecken und Leiden eines Verkehrsunfalls konfrontiert werden, möchten wir an dieser Stelle über die gesamte Dramatik und auch die Grausamkeit eines Unfalles berichten. Besonders ansprechen wollen wir unsere jugendlichen Mitbürger im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Denn auf diese entfallen nicht weniger als 48% aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die häufigste Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit; bei einem Drittel aller Fälle ist Alkohol mit im Spiel. An einem Freitag ereignen sich statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Sachschäden. Dagegen ist man "todsicher" - im traurigsten Sinne des Wortes - an einem Samstag zwischen 15 und 21 Uhr unterwegs.

Der Hauptdarsteller heißt Karl, doch genauso gut könnte er anders heißen. Vielleicht sogar genauso wie ....... DU oder SIE ?

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Karl fährt 90 km/h. Sein Auto wiegt 1.200 kg. Bei diesem Tempo stecken im Auto 38.226 kg Translationsenergie (nach vorne in Fahrtrichtung strebende Wucht). Das entspricht der Wucht eines aus 2.000 Meter abgeworfenen 250 kg schweren Gegenstandes, der mit einer Kraft (Gewicht) von 100 bis 300 Megapond (1 Megapond = 1.000 kg) auf hartes Pflaster knallen würde. Karl tut von sich aus noch 2.230 kg Energie hinzu, weil er 70 kg wiegt und auch 90 km/h fährt. Genau jetzt fährt er gegen einen Baum.

SEKUNDE 0,1

Das Zehntel einer Sekunde ist vorbei. Stoßstange und Kühlergrill sind eingedrückt, die Motorhaube beginnt sich zu kräuseln. Der Wagen hat etwa 5 km/h an Fahrt verloren. Karl fühlt sich deutlich nach vorne gedrängt. Neben seinem Gewicht, das mit 70 kg im Polster sitzt, hat sie nun auch ein Gewicht nach vorne von 170 kg. Karl macht die Beine steif, um dieser Neuigkeit im wörtlichen Sinn entgegenzutreten. Und er drückt sich gegen das Lenkrad, damit es ihn nicht aus dem Sitz hebt. Mit seinen Beinen stemmt er rund 156 kg ab und mit den Armen stemmt er auch so 30 bis 35 kg. Er hätte nie geglaubt, dass er so stark ist, aber es gelang ihm, noch sitzen zu bleiben. Da kommt der zweite harte Stoß. Noch ehe er sich besinnen kann, ist sie vorbei, die

SEKUNDE 0,2

Die etwas härteren Teile des Fahrzeuges, Radaufhängung und Kühler sind soeben an dem Baum angekommen. Die Verbindungen mit dem Wagen reißen ab, denn der übrige Wagen fährt noch sehr schnell; insbesondere hinten mit dem Kofferraum. Karl fühlt jetzt einen mächtigen Schlag auf den Beinen, denn der Teil des Wagens, gegen den er sich mit den Füßen stemmt, wurde soeben auf etwa 60 km/h abgebremst. Mit den Beinen stemmt er 350 bis 420 kg ab. Wollte er jetzt noch sitzen bleiben, müsste er mit den Armen 220 kg am Lenkrad abstemmen, aber das schafft er doch nicht. Seine Kniegelenke geben nach, sie brechen einfach knirschend oder springen aus dem Gelenk. Und deutlich spürbare Gewalt zieht ihn mit seinem Gewicht von rund 140 kg auf einer Kreisbahn nach oben in die Ecke der Sonnenblende. Alles in allem verteilt Karl zur Zeit insgesamt 413 kg Eigengewicht auf seine Gliedmaßen.

SEKUNDE 0,3

Karl hat jetzt ein etwas leichteres Schicksal: Er ist mit fliegen beschäftigt, er ist noch unterwegs zu den Hindernissen. Seine gebrochenen Knie kleben am Armaturenbrett, mit den Händen hält er fest um das Lenkrad, das sich unter seinem Griff elastisch biegt und ihn um weitere 5 km/h abbremst.

SEKUNDE 0,4

Karl ist noch immer unterwegs, sein Becken stößt gegen den Lenkradkranz. Karl ist in diesem Moment nur etwa 100 kg schwer. Die Lenksäule biegt sich unmerklich nach oben. Da kommt der furchtbare Moment, in dem der schwerste und stabilste Teil des Wagens, der Motor, an den Baum kracht.

SEKUNDE 0,5

ist soeben vorbei. Motor und Karl stehen still. Nur der Kofferraum fährt noch mit 50 oder 60 km/h. Die Seitenwände des Wagens überholen sich selbst. Die Hinterräder bäumen sich jetzt hoch auf, zwei, drei Meter hoch. Aber der Wagen interessiert uns jetzt nicht. Was ist in dieser Zeit mit Karl passiert ? Karl kam im Verlauf einer Zehntelsekunde zum Stillstand. Sein Gewicht wuchs auf 973 kg an. Mit dieser erbarmungslosen Gewalt wurde er auf die Lenksäule geschleudert. Das Lenkrad, an dem er sich noch immer fest hielt, brach unter dieser Stoßkraft zusammen wie eine morsche Brezel. Mit der Kraft von rund 920 kg dringt die Lenksäule als stumpfe Lanze in seine Brust. Gleichzeitig rammt der Kopf mit einem betäubenden Schlag die Windschutzscheibe. Hätte sich Karl nicht mit so übermenschlicher Kraft am Lenkrad festgehalten, dann würde er vielleicht auch 1.300 kg schwer geworden sein, in diesem Moment. Und dabei wären ihm die fest geschnürten Schuhe von den Füßen geflogen.

Noch eine oder zwei Zehntelsekunden, dann ist Karl tot. Nach sieben Zehntelsekunden steht der Wagen still. Das Unglück ist vorbei.

Sagen Sie einmal "einundzwanzig": Das ist EINE Sekunde. Und nun sagen Sie einmal "zwanzig": Das ist die Zeit in die Ewigkeit für Karl gewesen...

Der Urheber dieser Aufzählung ist uns leider nicht bekannt. Bitte fahren Sie vorsichtig.